Die Geschichte vom Wanderer und der kleinen Buche
Ein junger Mann zog aus auf der Suche nach Frieden. Lange dauerte seine Reise, doch soweit er auch ging, er konnte einfach nicht finden wonach er suchte. Viele Menschen hatte er befragt auf seinem Weg, aber keiner konnte ihm sagen wo der Frieden zu finden sei und wo er nach ihm suchen sollte.
Eines Tages ließ sich der Wanderer an einer jungen Buche nieder um sich ein wenig auszuruhen. Er setzte sich direkt vor das kleine Bäumchen und betrachtete die wunderschöne Landschaft um sich herum. Ein Gefühl von tiefer Traurigkeit überkam ihn und er fühlte sich auf einmal sehr einsam. Er drehte sich um zu der kleinen Buche und betrachtete diese. “Sogar der kleine Baum sieht traurig aus mit seinen verwelkten Blättern vom vergangenen Sommer”, dachte er bei sich.
“Ich bin so traurig, weil meine Eltern und meine Geschwister so weit entfernt von mir stehen”, antwortete plötzlich das Bäumchen, “deshalb fühle ich mich oftmals ganz alleine.” Der Wanderer sah sich um und bemerkte, dass tatsächlich keine weiteren Buchen in der Nähe standen. Ein tiefer Schmerz stieg in ihm auf, denn ihm waren die Gefühle des kleinen Baumes nur allzu bekannt. Er blickte auf und da begannen plötzlich andere Bäume zu sprechen: “Warum seid ihr so traurig ? Schaut euch doch mal um, ihr seid nicht allein. Wir sind doch alle da und hören euch zu.”
Der junge Mann konnte auf einmal unzählige Verwandte der kleinen Buche wahrnehmen, Tanten, Cousins, die Fichten und mächtige Eichen waren da, Schwestern, Großeltern, riesige Buchen in der Ferne, ja sogar die Ahnen und Urahnen waren anwesend. Er konnte sie nicht nur sehen, er konnte sie auch hören und vor allem fühlen. Aber da waren nicht nur Bäume, da war auch der rauschende Bach, die Steine, die Vögel, die ihre Lieder voll Freude und Hingabe sangen, die Gräser und Kräuter und unzählbar vieles mehr und hinter den Baumkronen versteckt schickte Großvater Sonne schmunzelnd einige wärmende Strahlen zur Erde.
Doch da gab es noch etwas, etwas Unsichtbares, Allumfassendes und Unbeschreibliches: “Der Geist, der durch Alles hindurchfließt.” Der Wanderer war angekommen, er hatte gefunden, was er so lange gesucht hatte, tiefen Frieden und Verbundenheit. Und er hatte noch etwas gefunden, seine Vision, die Aufgabe dieses Wissen in die Welt zu tragen.
Unsere Vision
Viele Jahrtausende lang haben unsere Vorfahren in funktionierenden Gemeinschaften gelebt. Zu allen Zeiten betrachteten die Menschen sich und alles was sie umgab als Einheit. Sie fühlten sich Eins mit dem Universum, der natürlichen Welt, den Pflanzen und Tieren, den Elementen, den Felsen und Steinen des Landes sowie dem „Geist der durch alles hindurch fließt.“
In der heutigen Zeit leben viele sogenannte moderne Menschen in einer immer noch zunehmend leistungsorientierten Gesellschaft, in welcher Konsum und Ego-Mentalität im Vordergrund stehen und Dinge wie Macht und Wirtschaftsinteressen scheinbar über Allem stehen.
Viele Kinder und Jugendliche begreifen mittlerweile virtuelle Welten als die eigentliche Realität.
Die Erde als ihr Eigentum betrachtend, welches so effizient wie möglich auszubeuten ist, haben sich die Menschen innerhalb weniger Generationen scheinbar von der natürlichen Einheit getrennt und völlig entwurzelt. Das Resultat sind Krankheiten aller Art, Ängste, Depression, Suchtverhalten, Kriege, Umweltzerstörung und vieles mehr.
Als Wildnisschule möchten wir einen Raum bieten in dem die Möglichkeit besteht wieder in Kontakt zu kommen mit der fast vergessenen Einheit mit Allem was ist. Dabei geht es nicht nur um Kontakt zu den Dingen die uns umgeben, sondern auch um wahre Begegnung mit uns selbst. Dies erreichen wir, indem wir beginnen uns damit zu beschäftigen, wie unsere Urahnen und andere Naturvölker lebten und versuchen deren praktische Fertigkeiten aber auch ihre geistigen Fähigkeiten neu zu erlernen und zu verstehen.
Wir sind sehr dankbar dafür, dieses uralte Wissen nutzen zu dürfen, um uns selbst neu zu erfahren und zu verwurzeln, um als Teil der modernen Gesellschaft selbstbestimmt und mit unserem gesamten Potential in echter Gemeinschaft leben zu können, in liebevoller Verbindung mit Mutter Erde und Allem was uns umgibt.